Unsere Geschichte
Wer die Jugend hat, hat die Zukunft!
Und genau deshalb nimmt die Jugendabteilung der Feuerwehr einen unverzichtbaren Wert ein. 1981 machte es sich die Reinbeker Ortswehr zur Aufgabe, mit einer eigenen Jugendabteilung langfristig, gut ausgebildeten Nachwuchs zu sichern. Mit Vollendung des 18. Lebensjahres endet die Zeit in der Jugendfeuerwehr und es folgt die Übernahme in den aktiven Einsatzdienst. Ein System, das nun schon seit über 40 Jahren funktioniert.
Doch die Arbeit mit den Jugendlichen ist viel mehr als eine feuerwehrtechnische Grundausbildung. Wettkämpfe, Ausfahrten, gemeinsame Freizeit und immer ein offenes Ohr für die Jugendlichen sind der Alltag für das Ausbilderteam der „Retter von Morgen“.
Die Idee, Jugendliche bereits früh für die Arbeit der Feuerwehr zu gewinnen und somit nachhaltig qualifizierten Nachwuchs für die Feuerwehr zu generieren, gab es schon lange. Doch erst durch das Engagement von Gerd Tamm (damals Ortswehrführer Reinbek), dem damaligen Gemeindewehrführer Werner Barnstorf und Bürgermeister Günther Kock wurde die Reinbeker Jugendfeuerwehr im Jahr 1981 gegründet.
Mithilfe von Zeitungsartikeln wurde nach Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren gesucht, die interessiert an der Arbeit der Feuerwehr waren und das „Experiment“ Jugendfeuerwehr wagen wollten.
Die Resonanz auf den Artikel in der Presse war groß, doch nur die ersten 25 Jugendlichen konnten zu der Gründungsgruppe der Reinbeker Jugendfeuerwehr gehören. Mit der offiziellen Gründung am 23. Mai 1981, im Rahmen eines großen Festaktes am Reinbeker Schloss, wurde der Grundstein für eine lange Zukunft gelegt.
Als erste Jugendfeuerwehrwarte nahmen der damalige Löschmeister Rolf Borchmann und seine Stellvertreter Karsten Hein und Jürgen Klein ihren Dienst auf. Sie konnten den Grundstein für eine erfolgreiche Jugendarbeit legen und die Ausbildung der ersten Jugendgruppe organisieren. Im Jahr 1983 konnten zudem mit viel Eigenarbeit die Räumlichkeiten der Jugendfeuerwehr in der alten Remise übernommen werden, die noch bis zum Umzug in den Neubau am Mühlenredder genutzt wurden.
1983 übernahm Frank Knorrenschild das Amt des Jugendwartes. Besser bekannt als „Schenker“, benannt nach seinem damaligen Arbeitgeber der Spedition „Schenker“, leitete Knorrenschild die Jugendwehr 12 Jahre und prägte sie sehr. Neben Ausfahrten nach Berchtesgaden, Dänemark, Schweden und ins Disneyland nach Frankreich gehörte auch die enge Freundschaft zur JF List auf Sylt zu seinen „Erfolgen“. Zwar gibt es inzwischen keinen Kontakt mehr nach Sylt, doch eine Erinnerung wird wohl immer bleiben. Zwischen einem Kameraden der Jugendfeuerwehr List und einer Kameradin der Reinbeker Jugendfeuerwehr war diese Freundschaft mehr. Sie blieben lange Zeit in Kontakt, bis für sie endgültig feststand, dass sie ihr weiteres Leben gemeinsam verbringen möchten. Sie heirateten und zogen gemeinsam an die dänische Grenze.
Doch auch die ersten beiden Siege beim legendären Hinni-Harms-Pokal, benannt nach einem ehemaligen Kreisbrandmeister, gehören zu den Verdiensten von Frank Knorrenschild und seiner Truppe. Im Jahr 1988 konnten die ersten Jugendlichen aus den Ortswehren Schönningstedt und Ohe in die Jugendwehr aufgenommen werden. Zwei Jahre später folgten die ersten drei Mädchen, die beweisen konnten, dass die Feuerwehr schon damals längst keine Männerdomäne mehr war.
Nachdem Frank Knorrenschild von seinem Amt 1995 zurücktrat, wurde die Jugendfeuerwehr über zwei Jahre kommissarisch mit viel Engagement von Sascha König und Andreas Wollny geleitet.
Im November 1997 wurden Sven und Cornelia Wiegard in die Ämter der Jugendwarte gewählt wurden. Die Wiegards führten die Jugendfeuerwehr über acht Jahre und konnten ebenfalls viele Erfolge erzielen. Neben vielen kleineren Wettkämpfen gewann die Jugendfeuerwehr 2001 in Glinde ein drittes Mal den Hinni-Harms-Pokal und durfte als erste Jugendfeuerwehr den Wanderpokal behalten.
Nach dem Abtritt von Sven und Cornelia Wiegard im Jahr 2005 hatte die Jugendfeuerwehr zunächst keine gewählten Vertreter und so war es Karsten Hein, damals Ortswehrführer, der den Jugendlichen mit viel Einsatz die gewohnte Routine vermittelte, die folgenden Übungsdienste leitete und nach einiger Zeit eine neue, kommissarische Führung einsetzen konnte. Erneut waren es Andreas Wollny und Sascha König, die mit ihrem Ausbilderteam in kürzester Zeit viel auf die Beine stellen konnten und viel Engagement bei der Arbeit mit Jugendlichen zeigten. Die Jugendgruppe war sehr dankbar für die Arbeit, denn neben der üblichen Ausbildung wurde ihnen auch viel für die Teambildung geboten. Noch heute sind die Ausfahrten nach Neustadt in Holstein ein beliebtes Gesprächsthema bei den ehemaligen Mitgliedern.
Seit Ende 2011 steht die Jugendfeuerwehr unter der Leitung von Carsten Wollny.
Selbst mit 9 Jahren in die Reinbeker Jugendwehr eingetreten, liegt es ihm heute sehr am Herzen, die Arbeit der Feuerwehr für die Reinbeker Jugendlichen noch attraktiver zu gestalten und viele Ideen zu verwirklichen. Mit großer Unterstützung von seinem Ausbilderteam wird ständig an der Weiterentwicklung der Jugendabteilung gearbeitet.
Soziales Engagement ist leider nicht selbstverständlich und so hat es sich das Team zur ständigen Aufgabe gemacht, den hohen Wert einer Freiwilligen Feuerwehr in unserer Gesellschaft hervorzuheben. Mit viel Spaß an der Jugendarbeit ist das Ziel, den entscheidenden Unterschied zu Spielekonsolen oder anderen Freizeitaktivitäten hervorzuheben.
Die feuerwehrtechnische Grundausbildung macht deshalb nur noch einen Teil des langen Dienstplans aus. Bei den Übungsabenden werden die Jugendlichen an unterschiedlichste Notfallsituationen herangeführt. Die Jungs und Mädchen erhalten eine feuerwehrtechnische Grundausbildung und lernen die Arbeit der Feuerwehr von der Pike auf. Im Alter von 16 Jahren absolvieren die Mitglieder die Leistungsspange, die höchste Auszeichnung der deutschen Jugendfeuerwehr. In Kooperation mit unseren befreundeten Jugendfeuerwehren aus dem Südkreis Stormarns werden die Jugendlichen ausführlich auf die Prüfung vorbereitet. Die Leistungsspange ist eine Gruppenleistung. Sie umfasst feuerwehrtechnisches Wissen, Allgemeinbildung und einen sportlichen Teil und ist als Gesellenprüfung der jungen Retter anzusehen.
Doch genauso wichtig wie eine professionelle Ausbildung ist der Spaß und das Teamgefühl. Regelmäßig werden Treffen organisiert, bei denen gemeinsam gegrillt, DVD geguckt oder Sport gemacht wird. Doch die echten Highlights der Jugendlichen sind die gemeinsamen Ausfahrten. Die Teilnahme am Kreis- oder Bundeszeltlager, Herbstausfahrten nach Neustadt in Holstein und Berlin oder der Besuch bei unserer Partnerwehr in Sulzbach an der Murr in Baden-Württemberg sorgen für viele tolle Momente und schöne Erinnerungen.